Wenn man nach Asien reisen will, ist ein Direktflug ab Frankfurt, München, Wien oder Zürich natürlich am angenehmsten. Man muss nur einmal durch den Sicherheitscheck und kann dann auf bei einer Flugdauer von 12 oder mehr Stunden doch einige Stunden durchschlafen. Bei einem Umstieg im Mittleren Osten hat man zweimal 6 Stunden, und damit nach dem Essen jeweils kaum Zeit um richtig Schlaf zu finden. Die enormen Preisunterschiede durch die günstigen Angebote der arabischen Airlines machen da die Entscheidung nicht leicht. Besonders in den höheren Preisklassen lässt sich der Unterschied spüren. So habe ich für meinen Flug nach Jakarta ein Angebot der Etihad um rund 1200 Euro in der Business Class gefunden. Der Umstieg ist in Abu Dhabi. Heimische Airlines verlangen für die gleiche Strecke gerne das Doppelte. Wenn man dafür aber wenigstens auch einen besseren Service erwarten könnte …
Die 1-2-1 Bestuhlung der Etihad Airways nimmt ihnen die Entscheidung ab, ob Sie am Gang oder am Fenster sitzen wollen. Davon können Passagiere der Lufthansa mit der klassischen 2-2-2 Bestuhlung nur träumen. Die arabische Gastfreundschaft spürt man sofort beim betreten des Flugzeugs, man sieht Sie hier nicht als Passagier, sondern als Gast. Deshalb heissen die Stewardesses auch Food-and-Beverage-Manager.
„Hello Sir, wellcome aboard of Etihad Airways, I am Jose and will take care of you today“, stellt sich mein Food and Beverage -Manager bei mir vor. Ausführliche Gespräche über den Wein, der an Board angeboten werden, machen mir schnell klar, dass er wirklich etwas von seinem Fach versteht.
Die Auswahl an Speisen ist recht gut, klar kommt sie nicht an Singapore’s Book the Cook Programm heran, aber 4 verschiedene Hauptgerichte halte ich für ausreichend. Heute habe ich mich für die Ravioli entschieden. Als Vorspeise wurden verschiedenen arabischen Häppchen kredenzt, die sehr lecker waren. Die Portionen waren reichlich und das Schokoeis, dass es zum Nachtisch gab, war sehr weich und kein harter Klumpen, wie man ihn sonst bei anderen Airlines bekommt.
Wein und Softdrinks wurden auf Nachfrage ständig nachgeschenkt und auch hier lässt sich Etihad nicht lumpen. Fragt man nach einer Cola, bekommt man ein ordentliches Glas und nicht nur eine Mini-Schluck, wie es leider bei vielen europäischen Carriern der Fall ist.
Wenn ich mir von Etihad Airways etwas wünschen dürfte, dann wäre es ein besseres Unterhaltungsprogramm. Die Bildschirme sind zwar angenehm gross, sogar um einiges grösser als den Mini-Bildschirm, den die Lufthansa Ihren Gästen in der First Class zumutet, aber die Auswahl an Filmen ist eher bescheiden. Infotainment oder Dokus gab es gar keine und die Top-Serien waren auch nicht vertreten. Lediglich die neuesten Spielfilme waren vertreten. Wem’s gefällt…
Die Ankunft in Abu Dhabi verläuft schnell und reibungslos. Das Gepäck der Business- und First Class Gäste wird vorgängig bereitgestellt und man kann, wenn man wie ich einen etwas längeren Zwischenstopp plant, schnell in die Stadt.