Hanoi nimmt bei vielen Reisenden nicht gerade die Top 10 der zu besuchenden Metropolen der Welt ein. Warum eigentlich, frage ich mich? Die Hauptstadt Vietnams feierte im Jahr 2010 ihr tausendjähriges Bestehen – nicht schlecht für eine Stadt, die in diesem Jahrtausend unzähligen Belagerungsmächten unterworfen wurde. Die Sehenswürdigkeiten der Stadt sind überschaubar und doch hat die Stadt innerhalb der Flüsse, wie sie von ihren Einwohnern genannt wird, einen einzigartigen Charme.
Warum Hanoi?
Wer etwas für eine pikante Mischung aus französischem Kolonialstil und asiatischer Tradition übrig hat, wird Hanoi lieben. Von 1887 bis 1954 war Hanoi die Hauptstadt von Französisch-Indochina und die französischen Einflüsse sind bis heute geblieben. Als perfekten Kontrast dazu findet man zwischen dem Hoan-Kiem-See und dem Roten Fluss die verwinkelte Altstadt Hanois, die mit ihrem geschäftig-asiatischem Treiben zum Schlendern einlädt.
Das Wichtigste auf einem Blick
Hanoi gilt als die Bildungshochburg Vietnams und ist die älteste noch bestehende Hauptstadt Südostasiens. Hier herrscht ein subtropisches Klima, zwischen Mai und September hat es zwischen 20°C und 30°C, zwischen Januar und Februar ist es weitaus kühler und 20°C sind in der Regel der Tageshöchstwert. Direktflüge werden von den größeren Flughäfen Deutschlands angeboten.
Sehenswürdigkeiten in Hanoi
Zugegeben, die Anzahl der Sehenswürdigkeiten der vietnamesischen Hauptstadt ist sehr überschaubar. Dennoch wartet die Stadt mit charmanten Sehenswürdigkeiten auf, die einen Besuch durchaus rechtfertigen:
Hanois Altstadt ist die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit. Sie bildet seit dem 15. Jahrhundert das traditionelle Einkaufszentrum der statt und besteht aus etwa 40 engen, verwinkelten und massiv überfüllten Straßen. Die kleinen, offenen Läden bersten über vor Nudeln, Blumen, Antiquitäten und Handwerksarbeiten – meist ist in dem baufälligen Gebilde gerade noch Platz für den traditionell gekleideten Verkäufer. Hanois verwinkelte Altstadt ist für all jene einen Besuch wert, die sich dem puren südostasiatischen Flair aussetzen wollen.
Neben der traditionellen Hauptstadt ist auch das französische Viertel interessant für Reisende, die sich für koloniale Architektur begeistern. Hier befindet sich auch die 900 Jahre alte Universität des Landes, der Tempel der Literatur. Er wurde um das Jahr 1070 erbaut und umfasst fünf Innenhöfe, die alle mit ihren ganz eigenen Geheimnissen aufwarten.
Auch das geschichtlich interessante Ho-Chi-Minh-Mausoleum befindet sich im französischen Viertel von Hanoi. Hier verkündete der Revolutionär Ho Chi Minh im Jahr 1945 die Unabhängigkeit der Demokratischen Republik Vietnams (Nordvietnam). Sein Leichnam liegt im Mausoleum und ist in seinem gläsernen Sarg erstaunlich gut erhalten.
Ruhepol der Stadt
Direkt in der Stadt befindet sich ein idyllischer, fast magischer Ort: Der Hoan-Kiem-See. Die grüne Oase eignet sich hervorragend, um dem bunten Treiben der Stadt zu entkommen und einen kleinen Spaziergang zu unternehmen. Der See kann zu Fuß umrundet werden, der Weg geht etwa 1,8 Kilometer.
Essen, Trinken, Wohnen
Wer sich etwas Luxus im Herzen Hanois gönnen möchte, quartiert sich im Sofitel Metropole ein. Das international bekannte Fünf-Sterne-Hotel liegt äußerst praktisch und bietet jeden nur erdenklichen Komfort an. Natürlich geht es auch weitaus preiswerter, Hanoi bietet viele kostengünstige und gleichzeitig gemütliche Wohnalternativen.
Reist man nach Hanoi, ist der Besuch des Cha Ca La Vong eine absolute Pflicht! Das Restaurant besteht seit etwa 80 Jahren und serviert ein einziges Gericht: Das Cha Ca, ein Gericht aus gebratenem Fisch, das von den Eigentümern des Restaurants seit Generationen gehütet wird. Abgesehen von diesem Touristen-Hot-Spot werden Reisende es nicht schwer haben, in Hanoi verköstigt zu werden. Die vietnamesische Küche ist gesund, lecker und preiswert. In fast allein kleineren und größeren Seitengassen finden sich nicht nur gute Restaurants, sondern auch kleine Essensstände, die frische, qualitativ hochwertige Gerichte anbieten. Unbedingt ausprobieren!