Um behaupten zu können, Indien zu kennen, muss man den Süden dieses großen asiatischen Landes bereisen. Südindien ist eine Mischung aus bunten Tempeln, exotischen Gewässern und traumhaften Palmenstränden. Eine paradiesische und abwechslungsreiche Landschaft, die sein Land von seiner besten Seite präsentiert.
Das Wichtigste in aller Kürze
Das südlichste Ende Indiens wird an drei Seiten von Meeren umgeben: Östlich vom Golf von Bengalen, südlich von der Lakkadivensee und westlich vom arabischen Meer. An der südöstlichen Küste kann man fast nach Sri Lanka winken.
Südindien eignet sich hervorragend für „Indien-Einsteiger“ und lässt sich am besten über eine Rundreise erkunden – denn hier gibt es viel zu entdecken! Rundreisen starten in der Regel in Bangalore, eine Stadt, die von Europa aus über gute Flugverbindungen erreichbar ist. Der Süden Indiens lässt sich grundsätzlich ganzjährig bereisen, allerdings sind die Temperaturen im Dezember und Januar mit durchschnittlich 25°C am angenehmsten. Die Monate Juni bis September/Oktober sind für eine Reise nicht empfehlenswert, da hier der Monsun in den meisten Landesteilen einsetzt.
Die „Rundreisen-Klassiker“
Südindien ist unglaublich vielseitig und bietet eine Vielzahl an sehenswerten Städten, Dörfern und Landschaften. Einige davon sind besonders bekannt und werden in fast allen Rundreisen angeboten:
Mysore
Diese bunte Stadt ist für ihre zauberhaften Paläste bekannt, außerdem für Weihrauch, Sandelholz und Seide. Insbesondere der eindrucksvolle Palast, der einst für die Prinzessin von Mysore gebaut wurde, ist ein echter Besuchermagnet.
Tholpetty- und Nagerhole-Nationalpark
Etwa drei Fahrstunden entfernt von Mysore liegt die Stadt Wayanad, die als Ausgangspunkt für zwei wunderschöne Nationalparks dient. Einige Unterkünfte grenzen direkt an einen der beiden Nationalparks, mit etwas Glück kommen die wilden Tiere direkt ans Hotelfenster heran. Bei einer Jeepsafari in den Nationalparks kann man die vielseitige indische Tierwelt betrachten: Hirsche, Wildhunde, Affen, Bären, Tiger, Vögel und wilde Elefanten.
Cochin/Kochi
Weiter geht unsere Reise durch Südindien mit der Küstenstadt Cochin oder auch Kochi genannt. Die Stadt mit 600.000 Einwohnern ist das Zentrum der südlichen Provinz Kerala,
Cochin oder Kochi ist eine der wichtigsten Städte der Region und wurde über die Jahrhunderte durch viele kulturelle Einflüsse geprägt. Hier herrschten Portugiesen, Niederländer, Engländer. Zudem war die Stadt schon vor vielen Jahrhunderten ein bedeutendes Handelszentrum für die Chinesen und Juden. Geschichtlich bedingt bietet die Stadt einen fast einzigartigen Mix verschiedener Kulturen an.
Was kannst Du hier sehen? Wenn dich schöne, alte Bauwerke interessieren, dann solltest du St. Francis Church besuchen. Die Kirche stammt aus dem 16. Jahrhundert und ist mit ihrer farbenfrohen Bemahlung wirklich sehenswert. Du bekommst eine Vorstellung davon, wie man damals in Europa gebaut hat und wie die europäische Architektur nach Indien getragen wurde.
Wenn dich authentische Gegenden anziehen und Du etwas anderes sehen möchtest, als die doch vielfach touristisch geprägten Städte an der Westküste, kannst Du dich auf eine zweitägig Fahrt durchs Hinterland machen. Auf dem Weg nach Madurai, kannst Du in Backwaters Deinen ersten spannenden Halt machen.
Backwaters
Die Backwaters sind eines der wasserreichsten Gebiete Indiens und befindet sich zwischen Cochin und Kerala. Das ganze Gebiet wird von Seen, Lagunen und Kanälen durchzogen, die Ufer werden von Kokospalmen gesäumt. Die Wasserrouten lassen sich mit traditionellen Hausbooten erkunden – ein einzigartiges Erlebnis!
Madurai
Madurai ist wohl eine der spektakulärsten Tempelstädte Indiens. Die farbenfrohe, lebendige Stadt ist insbesondere für ihren über 2.500 Jahre alten Meenakshi Tempel bekannt, der von vier riesigen Türmen dominiert wird, die mit über eintausend bunten Statuen verziert wurden.
Im Gegensatz zu vielen prächtigen Tempeln, die Du in Nordindien besuchen kannst, werden die Tempel im Süden nach wie vor aktiv genutzt, so auch der Meenakshi Templel in Madurai.
Die zahlreichen Figuren werden regelmässig neu gestrichen, um ihre wunderschöne Farbenpracht zu erhalten. Das Innere ist übrigens ebenso farbenfroh, wie die Aussenfassade.
Normalerweise ist es in Indien nicht schwer, eine Unterkunft zu finden, die günstig ist und doch einigermassen sauber. In Madurai ist es leider nicht so. Hier muss man deutlich tiefer in die Tasche greifen, wenn man nicht in einer fürchterlich dreckigen Absteige unterkommen will.
Wenn du nach der 8-stündigen Zugfahrt nicht noch lange herumlaufen willst und Dir eine passende Unterkunft suchen möchtest, solltest Du unbedingt etwas vorreservieren. In vielen Orten in Südindien ist das nicht notwendig, aber hier absolut zu empfehlen.
Kovalam
Nach einer weitern Nacht im Zug sind wir fast an der Südspitze Indiens angelangt. Unsere Rundreise durch das exotische Südindien endet in Kovalam. Hier haben wir uns wirklich etwas Entspannung verdient und dafür wird hier gesorgt werden! Der killometerlange, goldfarbene Strand von Keralam sorgt nicht nur für die nötige Erhohlung nach einer langen Reise quer durch den Subkontinent, sondern zusätzlich für den richtigen Funken Exotik zum Abschluss.
Hast Du keine Lust auf Nichtstun, gibt es die verschiedensten Wassersportangebote: Surfen, Tauchen und sogar Segeln.
Wenn du von von Kovalam wieder zurück in die grossen Städte möchtest, vielleicht weil von dort deit Rückflug nach Hause geht, kannst Du von Trivandrum, 15 km. nördlich mehrmals täglich nach Delhi, Mumbai und viele andere grosse und kleine Städte fliegen.